Mainz. Der deutsche Arbeitsmarkt wird sich nach Ansicht des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW) weiter erholen. Für 2011 rechnen die Experten mit einem spürbaren Rückgang der Arbeitslosenquote auf 7,2 Prozent, im Jahr 2012 wird sie nur noch leicht sinken. Durch die verbesserte Arbeitsmarktsituation werden in diesem Jahr die Löhne und Gehälter in der Summe im Vergleich zu 2010 kräftig zulegen. Dabei spielt aber nach Einschätzung des DIW Berlin vor allem die Ausweitung der durchschnittlichen Arbeitszeit, etwa durch den Abbau der Kurzarbeit eine wichtige Rolle. „Die Tariflöhne werden vor allem 2012 von der guten Konjunktur profitieren können, dieses Jahr ist noch nicht mit kräftigen Zuwächsen zu rechnen“, erläuterte DIW-Kuratoriumsvorsitzender Bert Rürup. Die Öffnung des deutschen Arbeitsmarkts für Arbeitskräfte aus Mittel- und Osteuropa im Mai 2011 wird nach Einschätzung der DIW-Experten weder die Lohnentwicklung noch die Arbeitslosigkeit in Deutschland stark beeinflussen. Die Inflationsrisiken aus den Lohnverhandlungen seien derzeit gering. „Die Tarifabschlüsse waren bislang moderat, so dass kein relevanter Preisdruck auf der Lohnseite entstanden ist. Eine Lohn-Preis-Spirale ist damit bislang nicht in Sicht“, so Rürup. Für 2012 sei dieses Risiko dagegen größer. Dank der kräftigen Produktions- und damit Produktivitätszuwächse seien Lohnsteigerungen von bis zu drei Prozent für die Unternehmen aber gut zu verkraften.
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